Meldung vom 23.07.2021 Am Donnerstag, den 22. Juli 2021 durfte Landrat Andreas Meier gemeinsam mit Vermessungsdirektor Hermann Prölß, Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Weiden im Weißen Rößl in Neustadt langjährige, verdiente Feldgeschworene auszeichnen und ihnen herzlich für das jahrzehntelange Engagement danken. Bürgermeister Karlheinz Budnik, war als Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetages stellvertretend für die Bürgermeister der Heimatgemeinden anwesend, welche pandemiebedingt aufgrund der Personenbegrenzung nicht teilnehmen konnten.
Das älteste noch bestehende Ehrenamt Bayerns gibt es bereits seit dem 13. Jahrhundert. Schon damals wurden nur die rechtschaffensten Bürger für dieses angesehene Amt auserwählt. Doch auch in Zeiten moderner digitaler Messtechniken vermitteln die Feldgeschworenen noch bei Unklarheiten oder Streitigkeiten zwischen dem Vermessungsamt und den Bürgern untereinander.
Die Tätigkeit als Hüter der Grenzsteine birgt natürlich oftmals auch Konflikte und heikle Situationen, die die Feldgeschworenen souverän, unparteiisch und mit Ortskenntnis und Fingerspitzengefühl meistern müssen. Die Geehrten leisten diese unverzichtbaren ehrenamtlichen Dienste bereits seit 25 oder 40, manche sogar seit 50 Jahren.
Bei aller moderner Vermessungstechnik und GPS könnte man sich die Frage stellen, ob es das Amt des Feldgeschworenen in der heutigen Zeit noch braucht, in einigen Bundesländern wurden sie gar schon abgeschafft.
Landrat Andreas Meier beantwortet das mit einem klaren „Ja! Wir brauchen euch!“. Gerade solch sensiblen Dinge wie Grenzfeststellungen bergen viel Konfliktpotenzial, das sich auch durch die beste Technik nicht immer vermeiden lassen. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und Einfühlungsvermögen können Feldgeschworene bei Grenzstreitigkeiten erfolgreich zwischen den Parteien vermitteln. „Gerade in einer Zeit mit der gesellschaftlichen Tendenz zu immer mehr Egoismus braucht es die Feldgeschworenen mehr denn je“, betonte Landrat Meier. Den Geehrten dankte er für ihren jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz.
Dem Dank schloss sich Vermessungsdirektor Hermann Prölß an und hob die hohe Bedeutung des Ehrenamtes als Feldgeschworener hervor. Die ältesten Überlieferungen über sogenannte Schiedsmänner reichen bis ins Jahr 715 v. Chr. zurück. In Bayern gebe es dieses Ehrenamt bereits seit dem 13. Jahrhundert. Richtigen Aufschwung fand die Rolle der Feldgeschworenen dann mit Inkrafttreten des Abmarkungsgesetzes 1868, wodurch fortan jede neu gezogene Grenze abgemarkt werden musste. Als Bindeglied zwischen Grundstückseigentümern und den Behörden erfüllen Feldgeschworene durch ihr Fachwissen und ihre Erfahrung eine äußerst wichtige Schlichtungsfunktion.
Stellvertretend für die Bürgermeister der Heimatgemeinden sprach Bürgermeister Karlheinz Budnik zu den langjährig Engagierten. Er hob die Wichtigkeit des Ehrenamtes für das gemeinschaftliche Leben hervor. Er wünschte den Ehrengästen für die Zukunft viel Gesundheit und dass sie noch viele Jahre der Bayerischen Vermessungsverwaltung erhalten bleiben mögen.
Im Anschluss überreichten Landrat Meier und Vermessungsdirektor Prölß die persönlich von Staatsminister Albert Füracker unterzeichneten Ehrenurkunden sowie jeweils kleine Präsente als Geste der Anerkennung. Im Anschluss gab es für die Geehrten noch eine kleine Brotzeit.
Geehrt wurden:
für 25-jähriges Jubiläum:
- Willi Meierhöfer, Floß
für 40-jähriges Jubiläum:
- Erwin Forster, Kohlberg
- Hermann Kummer, Kohlberg
- Helmut Prechtl, Kohlberg
- Wilhelm Bayerl, Vohenstrauß
für 50-jähriges Jubiläum:
- Johann Meier, Vorbach
- Christoph Seemann, Vorbach
- Günther Grünauer, Waldthurn