Meldung vom 21.10.2024 Knapp vier Jahre war Harry Grimm mit dem Ehrenamt des Kreisarchivpflegers im Landkreis Neustadt an der Waldnaab betraut. Aus gesundheitlichen Gründen musste Grimm das Amt nun niederlegen. Landrat Andreas Meier verabschiedete den Hüter der Archive offiziell mit einem Präsent und einem Eintrag in das Goldene Buch des Landkreises.
Zu den Aufgaben des ehrenamtlichen Kreisarchivpflegers gehört vor allem die Beratung und Unterstützung der Kommunen beim Aufbau und der Pflege eines Gemeindearchives. Die Gesellschaft könne nur aus der Vergangenheit lernen, wenn die Geschichte, auch auf Gemeindeebene, sauber dokumentiert werde. „Ohne Archive wüssten wir nichts über unsere Vergangenheit, das Leben früherer Generationen, die Entwicklung des politischen, wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Lebens in der jeweiligen Gemeinde oder wie richtungsweisende Entscheidungen zustande kamen“, unterstrich Landrat Meier und dankte Harry Grimm, der sich in den letzten knapp vier Jahren der Mammutaufgabe angenommen habe.
Grimm blickte positiv auf seine Zeit als Kreisarchivpfleger zurück. Das Ehrenamt hat er im Oktober 2020 übernommen. Die erste Zeit war dabei noch stark von den Pandemiebedingungen geprägt, dennoch konnten einige Erfolge erzielt werden. „In Floß konnten wir einen Archivar einstellen und auch in Parkstein fanden wir jemanden, der sich der Sache annimmt“, erklärte Grimm. Dennoch sei noch viel zu tun. Einige Gemeinden haben zwar vorbildlich angelegte und geführte Kommunalarchive, aber bei den meisten sei noch viel zu tun. Oft scheitere es aber nicht am Willen, sondern an Raum- oder Personalkapazitäten oder die Aufgabe werde aus Zeitmangel immer weiter hinausgeschoben.
Einig waren sich Grimm und Meier, dass mit dem digitalen Wandel die Aufgaben nicht kleiner werden. Ist es bei analogen Akten vor allem der fortschreitende Verfall, sind es bei der digitalen Datenflut vor allem die Datenträger und deren Lesbarkeit. Werden die Formate, die wir heute kennen in 100 oder gar 1.000 Jahren noch lesbar sein? Mit dieser Frage werden sich künftige Generationen konfrontiert sehen.
Seinem noch nicht offiziell bestellten Nachfolger wünschte Grimm jedenfalls ein glückliches Händchen und erfolgreiches Wirken im Dienste der Geschichte.